KETTENREAKTION-OS

Nächste Critical-Mass am 31. Mai

Stellungnahme Hasetor Baustelle

Oktober 2022

Stellungnahme Hasetor Baustelle Oktober 2022
Wollen wir da wirklich unsere Kinder fahren lassen?

KETTENREAKTION-OS Aktivisten hatten die Baustelle am Hasetor in Augenschein genommen. Mängel und Gefahrenpunkte wurden festgestellt. Es gibt keinen Zweifel, die Baustelle ist aus Sicht von Radfahrenden als gefährlich einzustufen. Deshalb haben wir die Stadt Osnabrück angeschrieben (Update siehe unten). Im folgenden möchten wir einige Maßnahmen vorstellen, die, nur gemeinsam umgesetzt, die Sicherheit für den Radverkehr fördern.

Der Radweg am Hasetor ist ein zentraler Knotenpunkt für radfahrende Mitbürger*innen aus Osnabrück und dem Umland. Er ist insbesondere auch ein stark frequentierter Schulradweg der anliegenden Schulen.
Bei unseren Fahrten entlang der Baustelle mussten wir mit Entsetzen feststellen, dass die derzeitige Baustellenabsicherung lebensgefährlich für Radfahrer*innen ist. Wir möchten Sie dringend auffordern, hier unverzüglich tätig zu werden und die Situation umgehend zu entschärfen.

Im Wesentlichen haben wir folgende Mängel und Gefahrenpunkte festgestellt:
Trotz separater Ampelschaltung für Radfahrende, gibt es gerade im Berufsverkehr immer wieder Rückstau zum Bahnhof hin. Radfahrende, die vom Nonnenpfad kommen, fahren dann bei Ampelgrün in die Kreuzung, obwohl diese noch nicht komplett von den Fahrzeugen geräumt ist. Die Spuren sind so eng, dass Fahrzeuge teilweise auf dem Radweg stehen. Insbesondere bei breiteren Fahrzeugen wie LKWs ist das ganz beträchtlich. Von einem Einhalten des Sicherheitsabstandes kann demzufolge erst recht nicht mehr die Rede sein. Junge oder unsichere Radfahrer*innen fahren dann direkt neben LKWs. Ob diese Radfahrer*innen dann in diesem Winkel gesehen werden, ist mehr als fraglich.

Radfahrer*innen vom Nonnenpfad, die an der Kreuzung Hasetor nach links, Richtung Dominikaner Kloster auf den Wall abbiegen möchten, werden regelmäßig von Fahrzeugen geschnitten, die von ihrer Spur über die mittlere Radspur auf die rechten Rechtsabbiegerspuren möchten. Das ist bei Autos schon gefährlich, bei LKWs, die in Richtung Hansastraße möchten, aber lebensgefährlich. Streng genommen ist hier ein Abbiegen des KFZ-Verkehrs in die Hansastraße aktuell fragwürdig, da die Fahrbahnmarkierung als durchgezogene Linie angelegt ist und ein Gebotsschild den Verkehr geradeaus bestimmt.
Hier ist für uns erwartbar, dass es in der Zeit, in der diese Baustelle besteht, zu Unfällen gerade mit jungen oder unsicheren Radfahrer*innen kommen wird. Wir empfehlen Radfahrer*innen den Bereich um die Baustelle unter den gegenwärtigen Bedingungen zu meiden.

Speziell die Gefahrensituationen haben wir uns mehrfach vor Ort angesehen. Im Folgenden möchten wir einige Maßnahmen vorstellen, die, nur gemeinsam umgesetzt, die Sicherheit für den Radverkehr fördern. Unter den gegebenen räumlichen Bedingungen und dem Erhalt von zwei KFZ-Fahrspuren stellen sie einen Minimalkompromiss dar.

1 rund weiß blau

Selbstverständlich hat im gesamten Baustellenbereich Tempo 30 zu gelten und nicht wie jetzt Tempo 50.

2 rund weiß blau

Die Baustellenabsperrung am Radweg im Kreuzungsbereich Hasestraße muss mindestens 0,5 bis 1 m Richtung Bahndamm verschoben werden, da in diesem Bereich der Mindestabstand zwischen Kfz und Radfahrenden nicht gewährleistet ist. Zwischen der Radspur und den übrigen Spuren im Bereich Kreuzung Hasetor sind zwingend Leitschwellen anzubringen. Im Bereich des Fußgängerüberwegs sollen Radfahrer*innen aus der Hasestraße in Richtung Hansastraße gezielt in die Radwegabsicherung geleitet werden (ggf. per Piktogramm auf dem Boden).

3 rund weiß blau

Der Radverkehr ist komplett an der rechten Seite zu führen bis zur Kreuzung an der Vitischanze (siehe Abbildung). Radfahrer*innen Richtung Bramscher Straße wechseln dort wie gewohnt auf den Hochbordradweg. Die Radfahrer*innen Richtung Wall erhalten den rechten Rechtsabbieger als Aufstellfläche, um dort parallel mit dem Autoverkehr Richtung Wall abzubiegen. Hier ist ein Bauzaun als Trennung zwischen Radweg und Autospur dringend erforderlich. Es ist dafür eine Radampel mit gleicher Schaltung, wie für den Autoverkehr Richtung Wall anzubringen. Gleichzeitig wird der Radweg in Mittellage entwertet, da hier wegen des kreuzenden KFZ-Verkehrs extreme Unfallgefahr für Radfahrer*innen besteht und der Verkehr Richtung Bramscher Straße besser abbiegen kann, wenn dort keine Konflikte mit Radfahrenden entstehen.

4 rund weiß blau

Eine Ausschilderung der Abbiegespuren hat frühzeitig, bereits ab Einmündung Nonnenpfad (oder Karlstraße) zu erfolgen, um dem motorisierten Verkehr die Gelegenheit zu geben, sich frühzeitig passend einzuordnen. Ausgeschildert wird je eine Fahrspur entlang des Walls, bzw. Richtung Hansa/-Bramscher Straße. Ein Fahrstreifenwechsel in der Baustelle wird damit vermieden. Verkehr von der Hannoverschen Straße/Iburger Straße könnte dort bereits empfohlen werden, den Ring mit dem Uhrzeigersinn zu fahren, um gar nicht erst in den Baustellenbereich am Altstadt Bahnhof zu gelangen.

5 rund weiß blau

Vor dem Bahnhof ist die rechte Autospur so zu verschwenken, dass der Verkehr direkt in die rechten Abbiegespuren an der Vitischanze mündet, um die Situation zu vermeiden, dass sich dort eingefädelt werden muss. Im Bereich Kreuzung Hasestraße, bleibt der gesperrte Linksabbieger, wie gehabt, geradeaus für den Verkehr an der Vitischanze vorbehalten, um einen geraden Verkehrsfluss zu erzeugen. Hier sollte die linke Spur über den gesperrten Linksabbieger Hasestraße nur auf den linken Linksabbieger an der Vitischanze geleitet werden. Der Verkehr Richtung Bramscher Straße ist über den rechten Linksabbieger und den linken Rechtsbieger zu führen. Unseren Beobachtungen nach zu urteilen, gibt es ein höheres Verkehrsaufkommen Richtung Hansastraße, was zwei Rechtsabbiegespuren rechtfertigt.

6 rund weiß blau

Es ist eine klare Wegweisung für Fußgänger aus Richtung Bramscher Straße zum Altstadt Bahnhof erforderlich, damit diese nicht den Radweg benutzen, um zum Bahnhof zu kommen, was nach unserer Beobachtung bereits mehrfach zu gefährlichen Situationen geführt hat.

Appell

In Anbetracht der Tatsache, dass diese Baustelle noch bis zum August 2023 bestehen wird, fordern wir die zuständige Baustellenleitung und die Stadt Osnabrück dringend auf, hier umgehend und umfassend zu handeln. Weiterhin möchten wir Sie auch darauf hinweisen, dass die Stadt Osnabrück dem Radentscheid zugestimmt hat, in dem es heißt: „Die Sicherheit von schwächeren Verkehrsteillehmenden hat stets Vorrang vor der Leistungsfähigkeit für den Kraftverkehr“.

Update 26.10.2022

Antwort auf unsere E-Mail vom 13.10.2022 an die Stadt Osnabrück:

Sehr geehrte Damen und Herren,
vielen Dank für Ihre Mail vom 13. Oktober 2022 zur aktuellen Baustelle am Hasetor. Ich antworte Ihnen auch im Namen der weiteren angeschriebenen Dienststellen innerhalb der Stadtverwaltung.
Wie Sie in Ihrer Mail bereits schreiben, erfolgt die Signalisierung für die Radfahrenden und den MIV bereits getrennt. Nichtsdestotrotz entstehen in der Baustelle, auch durch Fehlverhalten aus allen Akteursgruppen, immer wieder Gefährdungen für die Verkehrsteilnehmenden.

Die beteiligten Dienststellen werden Ihre Vorschläge auf Umsetzbarkeit prüfen, um die Verkehrssituation auch im Umfeld der Baustelle sicher zu gestalten.

Mit freundlichen Grüßen
Katharina Pötter
Oberbürgermeisterin

im Auftrag
XXX
Sekretärin der Oberbürgermeisterin


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